Zigaretten sind heutzutage nur schwer aus unserem Alltag wegzudenken. Ob an der Bushaltestelle, vor dem Büro oder am Bahnhof, sie gehören in unserer modernen Gesellschaft dazu.
Die Tradition des Rauchens geht bis zu den mittelamerikanischen Indianern zurück, die bereits im 15. Jahrhundert Tabak im Rahmen spiritueller Rituale inhalierten.
Doch seit geraumer Zeit möchte die E-Zigarette den herkömmlichen Zigaretten nicht nur Konkurrenz bieten, sie möchte sie auch ablösen. Ist das überhaupt möglich? Welche Vor- und Nachteile bieten E-Zigaretten?
Dass Rauchen das Lungenkrebsrisiko erheblich ansteigen lässt, ist längst bekannt. Beim Rauchen einer Zigaretten wird Tabak bei etwa 800 Grad Celsius verbrannt. Dabei entstehen krebserregende Stoffe, sogenannte „Karzinogene“, die der Raucher einatmet. Lungenkrebs ist die mit Abstand häufigste Krebsart, die zum Tod führt.
Die elektronische Zigarette verbrennt keinen Tabak, sondern verdampft eine Flüssigkeit, die der Raucher bzw. „Dampfer“ schließlich einatmet. Dabei entstehen deutlich weniger schädliche und krebserregende Stoffe, wie das Deutsche Zentrum für Krebsforschung (DKFZ) in einer offiziellen Stellungnahme bekannt gibt. Das britische Gesundheitsministerium schätzt, den E-Zigaretten -konsum als 95% weniger schädlich gegenüber dem Tabakrauchen ein.
Doch auch die Flüssigkeiten der E-Zigaretten, die sogenannten Liquids, enthalten meist Nikotin und können somit abhängig machen. Weiterhin enthalten die Liquids Substanzen wie Propylenglykol, Glyzerin und Aromastoffe, deren inhalierende Wirkung ebenfalls schädlich sein kann. Da es die elektronische Zigarette erst seit 2006 auf dem Markt gibt, fehlen Studien zur langfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigung.
Wer also E-Zigaretten raucht, schadet zwar ebenfalls seiner Gesundheit, jedoch laut aktueller Forschungslage deutlich weniger, als durch das Rauchen herkömmlicher Zigaretten.
Einen wahren Mehrwert könnte die E-Zigarette im Rahmen der Nikotinentwöhnung spielen. Bereits heutzutage werden E-Zigaretten (mit nikotinfreien Liquids) am meisten von Rauchern und ehemaligen Rauchern verwendet und nicht von völligen Neueinsteigern.
Bislang gibt es zwar keine Studien, jedoch geben befragte Raucher von E-Zigaretten an, ihre Nikotinsucht dadurch abmildern zu können.
Dafür sprechen auch die Verkaufszahlen der Zigaretten in Deutschland von 2002 und 2015;
so wurden laut statistischem Bundesamt 2002 etwa 145 Milliarden Zigaretten und im Jahr 2015 nur etwa 81 Milliarden Zigaretten verkauft.
Die E-Zigarette könnte also eine wahre Hilfe auf dem Weg zum Nichtrauchersein darstellen.
Auch wenn E-Zigaretten einige Vorteile e zigarette bieten, können Gesundheitsexperten nicht zu einem bedenkenlosem Konsum raten.
Einerseits gibt es keine Studien in Bezug auf Langzeitwirkungen, andererseits könnten weitere Faktoren eine wichtige Rolle spielen.
So wird von vielen Ärzten angenommen, dass jugendliche Nichtraucher die gesundheitlichen Risiken verkennen könnten und E-Zigaretten bedenkenlos konsumieren. Ausschlaggebend dafür könnten auch die angenehm schmeckenden Aromastoffe der Liquids sein.
Aus jetziger Sicht der Forschung ist der Konsum von E-Zigaretten weitaus unschädlicher als der Konsum von Zigaretten. Sie bieten Rauchern eine echte Alternative und können auf Grund der nikotinfreien Liquids bei der Nikotinentwöhnung helfen.
Doch zu uneingeschränktem Konsum kann nicht geraten werden, denn sie enthalten ebenfalls schädliche Substanzen, wenn auch in deutlich geringerer Menge.
Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, ob E-Zigaretten die etablierten Zigaretten ablösen können, kann mit einem vorsichtigen „Ja“ geantwortet werden.
Das hat auch der größte Tabakkonzern der Welt bereits befürchtet und seine erste E-Zigarette „IQOS“ auf den Markt gebracht.
Die Zukunft bleibt ungewiss, jedoch ist eine klare Richtung zu einem bewussteren und gesünderen Konsum zu erkennen.